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Champ Norbert regierte im Stadtwald

Frühjahrsjagd in Verden - wenigstens hat es beim Satteln nicht geregnet. Und wenn man erst mal oben sitzt, dann spielt das Wetter auch keine Rolle mehr. Es war direkt unfair zu nennen – in einer noch nie dagewesenen Dürrephase für die Frühjahrsjagd ausgerechnet den einen Tag zu erwischen, an dem das Wetter nass und ungemütlich ist. Fast 50 Reiter hat das trotzdem nicht abgeschreckt, und sie haben im Stadtwald von Verden hinter der Niedersachsenmeute mit einem fulminanten Ritt ein dickes Ausrufezeichen als Schlußpunkt hinter die Jagdsaison 2024/25 gesetzt.




Der Verdener Schleppjagdreitverein VSJRV hatte sich schwer ins Zeug gelegt bei der Vorbereitung, um aus dem doch begrenzten Gebiet des Verdener Stadtwaldes das Bestmögliche herauszuholen und hatte acht Kilometer Strecke ausbaldowert, mit zahlreichen naturnahen Hindernissen – besonders an „Burdorfs Wiese“ viele davon nach dem Winter üppig bemoost.  Alles passend nach der Winterpause, wenn vielfach das Training weniger intensiv verläuft.




Der Jagdbeauftragte des VSJRV, Karl Wallis als Jagdherr hatte noch mehr Mühen nicht gescheut. Nachdem sein bewährter brauner Wallach in Rente geschickt werden musste, trat er mit einem Leihpferd an, zur Verfügung gestellt von Antje Cordes, die neben ihrem irischen Hunter unter dem Damensattel für Wallis aus Cuxhaven auch ihr Zweitpferd, den Schimmel, mitgebracht hatte.  Souverän führten die beiden das erste Feld hinter der Schleppenlegerin Tina Werner, der Anja Cohrs den Weg zeigte in dem Revier, das sie wie ihre Westentasche kennt. Finja Goßmann folgte mit dem zweiten Feld, und Niclas Kutzer schließlich zeigte den Nichtspringern, wo es lang ging. Kassandra Fischer und Kaja Tritschler ritten vor einem beeindruckend starken Jugendfeld, und Tritschler erlebte noch eine weitere „Feuerprobe“ im Anschluss an die Jagd, als sie im vollbesetzten Saal des Niedersachsenhofes die Jagdkritik zu halten hatte. Sie lobte die Sprünge, den Ablauf, die Organisation und vergaß auch nicht die Bläser der bien aller, die mit ihren Hornsignalen den ganzen Tag begleitet hatten.



„Alles gut gelaufen“, fand auch Leonard v.Schultzendorff, der die Hounds der Niedersachsenmeute führte. Er zeigte sich besonders erfreut über das prächtige Geläut der motiviert laufenden Hunde und hob ganz besonders die Leistung von Neill hervor, oder Norbert wie er zu Hause in Dorfmark genannt wird. Der Champion der Junghundeschau 2024 zeigt echte Ambition und kommt in seiner erst zweiten Saison schon gut in Tritt. „Er liegt noch nicht immer richtig, aber er hat eindeutig Führungsqualitäten.“ Diese Beurteilung des Masters ist insofern bedeutsam, weil Neill ein gutes Beispiel ist, dass Schönheit und Leistung durchaus auch zusammengehen können. Der Sohn einer aus Irland importierten Hündin hatte bisher ein eher trauriges Schicksal, denn alle seine Geschwister verstarben, und er blieb als einziger übrig.  Das hat der Entwicklung seines Egos aber offenbar nicht geschadet – er ist ganz der gehätschelte kleine König und bei der Arbeit genauso selbstbewusst wie er sich im vorigen Jahr vor den Championatsrichtern im Ring gezeigt hat.



Was man außerdem noch lernen konnte: Reitstiefel müssen nicht, sind absolut überbewertet.










Aber dafür gab es gleich zwei Damen im ordentlichen Sidesaddle Dress. Chic!







Text und Bilder: PS. Die ganze Jagd ist zu sehen auf www.foto-ix.de

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