Mit der traditionellen Veranstaltung „Isernhagen rechts rum“, die schon lange zu Ehren der langjährigen Jagdherrin in „Ursulum“ umgetauft ist, hat die Niedersachsenmeute die Schleppjagdsaison 2024/25 im Norden eröffnet.
Ursel Bülthuis hat noch einmal geladen und Eugen Klein hat sich als stellvertretender, in diesem Fall auch wieder aktiver Jagdherr zur Verfügung gestellt. Beide begrüßten ihre Gäste in ihrer unnachahmlicher Art.
Zu der sommerlichen Ausgabe der Traditionsjagd in Isernhagen reiste der Master Camill von Dungern mit zehn Koppeln Foxhounds und der Equipage an.
64 Reiter folgten der Meute in vier Feldern, um in der abendlichen Sonne eine Jagd zu reiten, die erste der Saison für die Niedersachsenmeute. Die Strecke war der Jahreszeit angepasst: 4 ½ Schleppen über insgesamt neun Kilometer. Das erste Feld hatte 20 Sprünge zu überwinden, die alle fair und einladend waren. Das zweite Feld suchte sich ausgewählte Aufgaben. Das dritte Feld folgte ohne zu springen. Die Teilnehmer im vierten Feld wurden auf einer verkürzten Strecke an bestimmte Punkte geführt, wo sich die Hunde und der Jagdverlauf besonders gut beobachten ließen.
Für mich ist es eine Freude, wenn die Hunde nicht angelegt werden, sondern die gelegte Spur suchen müssen. Da der Master das vorher sehr schön angekündigt hat, konnten auch die weniger jagderfahrenen Reiter den Hintergrund verstehen und erlebten den Moment der Suche der Hunde intensiv mit.
Die Schleppen waren zum Teil gemulcht und hervorragend präpariert. Es war ein Genuss diese zu bereiten und die Landschaft, besonders die Schleppe an der Wietze zu genießen. Die Signale der Bläser der bien aller, die die Jagd begleiteten, waren gut zu hören und unterstrichen die jagdliche Atmosphäre.
Die Wietze war wieder eine besondere Herausforderung durch ihren erhöhten Wasserstand. Was so schön klang angesichts der sommerlichen Hitze bedeutete doch eine echte Schwierigkeit für den einen oder die andere. Eine Reiterin konnte sich auf ihrem Pferd nicht mehr halten und erlebte einen Tauchgang im Wasser. Dank ihrer Airbag Weste, die ausgelöst wurde, war der Törn als U-Boot nicht ganz so tief. Reiterin und Pferd waren wohlauf und es konnte mit nasser Kleidung und aufgeblasener Weste weitergeritten werden. Sehr tapfer – und Hochachtung an dieser Stelle!
Nach 90 Minuten im flotten Tempo war alles vorbei und die Jagdfelder heil am Ort des Curées eingetroffen. Nachdem Hunde und Pferde versorgt waren, ging es zum Essen in den Garten auf dem Hof Weitz.
Spätestens hier stellte Eugen Klein in seiner Jagdherren-Ansprache wieder die Gastgeberin Ursel Bülthuis in den Mittelpunkt. Nachdem sie im vorigen Jahr eigentlich schon ihren Rücktritt erklärt hatte, will sie jetzt doch alles daransetzen, in 2025 auch noch ihre 20. „Ursulum“ zu geben. Die positive Jagdkritik ihrer Freundin Kathrin Krieger diente der Bestärkung.
Text: Jasmin Haberzettl und Bilder: Thomas Ix. Mehr von ihm unter www.foto-ix.de
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