Gräben springen: eins, zwei drei… und drüber. Für nicht wenige Jagdreiter sind sie das Angsthindernis. Der Hamburger Schleppjagd-Verein hat dazu jetzt ein besonderes Training angeboten.
Nach der Saison ist vor der Saison und rechtzeitiges Üben erspart unter Umständen die nasse Montur. Dazu war beim Hamburger Schleppjagd-Verein auf dem Gelände von Gut Schnede ein besonderes Ereignis angesetzt: ein jagdliches Grabentraining, das sowohl Reiter als auch Pferde forderte und begeisterte. Zehn passionierte Jagdreiter hatten sich für diesen Lehrgang angemeldet. Die Rahmenbedingungen hätten besser nicht sein können: Strahlender Sonnenschein, eine klare Winterluft und die traumhafte Kulisse von Gut Schnede sorgten schon früh am Morgen für einen perfekten Start in den Tag.
Nach einer herzlichen Begrüßung und Erklärungen zum Tagesablauf begann das Training mit einem “warming up“ über feste Hindernisse. Diese Einstiegsübung diente dazu, Reiter und Pferde optimal vorzubereiten, das Vertrauen zwischen den Partnern zu stärken und das nötige Gefühl für die bevorstehenden Herausforderungen zu entwickeln. Die Vorfreude auf den Hauptteil des Trainings war bei allen Teilnehmern spürbar.
Im Mittelpunkt des Trainings stand ein tiefer und breiter Graben, auf einem Acker, der speziell für diesen Zweck präpariert wurde. Der Huntsman Heiko Lindner hatte den Graben perfekt vorbereitet und alle notwendigen Bereiche sorgfältig freigeschnitten. Gemeinsam mit dem erfahrenen Reitlehrer Heinz Peter Schwingen, leitete er die Trainingseinheit. Die professionelle Handarbeit an der Longe, die von Heiko Lindner übernommen wurde, half den Pferden, sich in Ruhe mit dem Graben vertraut zu machen.
Schritt für Schritt tasteten sich die Reiter-Pferd-Paare an die Aufgabe heran, unterstützt durch fachkundige Anweisungen. Es war interessant zu beobachten, wie sich bei Mensch und Tier Vertrauen und Souveränität entwickelten. Für die Zuschauer bot das Geschehen eine wunderbare Mischung aus Spannung und Freude.
Die strahlenden Gesichter am Ende des Trainings sprachen Bände: Keine nasse Montur und alle Teilnehmer meisterten die Herausforderung mit Bravour und konnten wertvolle Erfahrungen für das Jagdreiten sammeln. Das Grabentraining eignet sich hervorragend als vertrauensbildende Maßnahme, welche die Bindung zwischen Reitern und ihren Pferden nachhaltig stärkt.
Nach dem Training versammelten sich Teilnehmer und Zuschauer vor dem Kennel von Gut Schnede bei frisch gegrillten Wildschweinwürstchen und heißem Glühwein und stellten fest: Dieses Event sollte unbedingt in die nächste Runde gehen! Das Grabentraining auf Gut Schnede war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis. Die gelungene Kombination aus professioneller Anleitung, naturnaher Kulisse und geselligem Ausklang machten Lust auf eine Wiederholung.
Text: Nicola C. Hütter und Bilder: Jutta Schaper
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