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Vorbildern nacheifern

Vorbilder sind wichtig, hilfreich und notwendig - auch und gerade beim Jagdreiten. Die Laufbahn von Viktoria „Vici“ Leinemann ist dafür ein gutes Beispiel, zumal sie bei der Auswahl ihrer Vorbilder sehr gescheit vorgegangen ist.  




Im Kindesalter hat sie gelernt das Jagdhorn zu blasen. Das war in Isernhagen, „wo das Jagdreiten zu Hause ist.“ Eugen Klein stand neben der damals noch kleinen Victoria, gerade mal sieben Jahre alt. Neben dem nun wirklich nicht kleinen Eugen Klein hat sie tapfer ausgehalten und nach der Jagd in Isernhagen am 3. November 2014 ins Horn geblasen. Eugen hat sich das nicht nehmen lassen. Und so entstand ein schönes Duett zwischen klein und Klein oder zwischen Jung und Alt.























Wir brauchen solche Vorbilder, die uns ernst nehmen, uns in unserer jugendlichen oder gar kindlichen bzw. unerfahrenen Art ernst nehmen und uns dadurch Mut geben.


... und zehn Jahre danach.
... und zehn Jahre danach.

Der Anfang war gemacht. Die Sehnsucht nach dem Sport war da und wurde beflügelt. So viel kann Wertschätzung und Wahrnehmung bewirken. Und irgendwann will man mehr, nicht nur zu Fuß dabei sein, sondern auch zu Pferd. Nicht immer kann es so eine Institution wie der Jugendlehrgang bei der Niedersachsenmeute sein, wo man fast schon spielerisch heran geführt wird an die Jagdreiterei. Aber auch hier muss man gewisse Grundvoraussetzungen mitbringen. Zum Glück gibt oder jetzt - nach seinem Umzug zurück ins Elternhaus in Westfalen - gab es in Isernhagen ja nicht nur Eugen Klein sondern auch Ursel Bülthuis, Ihr zu Ehren heißt die Eröffnungsjagd der Niedersachsenmeute inzwischen nicht mehr „Isernhagen rechtsrum“ sondern ist umgetauft zu „Ursulum“ – und wird in diesem Jahr zum 20. Mal geritten.






Das Ursulum in 2023 war der entscheidende Tag, als sich die nun nicht mehr so kleine Vici dazu entschloss, dass es mit der Jagdreiterei endlich losgehen solle. Nach der Veranstaltung standen im August noch einmal Jagdreitertage im Kalender der Niedersachsenmeute. Aller Mut wurde zusammengenommen. Und begleitet von ihrer Mutter Caty - einer muss ja fahren - erfolgten die ersten Schritte und Ritte mit der Meute. Angst muss man überwinden. Das Pferd verhält sich auf einmal unter so vielen anderen ganz anders als sonst in der vertrauten Umgebung am heimischen Stall.


Ob die beiden nochmal wiederkommen werden oder die Praxis sie abgeschreckt hat, das Reiten hinter den Hunden zu viel war? Die Angst sich nicht überwinden ließ? Das waren die Fragen der Mitreiter damals.




Aber ja doch! Ein Jahr später beim Ursulum 2024 in Isernhagen war die Teilnahme obligatorisch. Die Hubertusjagd im November wurde bereits im springenden Feld geritten, zehn Jahre nach dem Auftritt mit dem Horn - und Vici war einfach nur glücklich. Seither sieht man sie - inzwischen selbst hinter dem Steuer sitzend und stets mit der Unterstützung ihrer Mutter - zu den Jagden in der Region fahren.



Möge dieses Beispiel allen Mut machen, dass man sich einfach trauen soll und handeln, wenn man einen bestimmten Weg gehen möchte - auch wenn man nicht weiß, wo dieser hinführt. Es kann nicht nur daran liegen, dass man auch „dabei“ sein will. Es steckt anscheinend mehr dahinter. Diese Passion fürs Jagdreiten ist nicht an ein Alter gebunden. Wäre es nicht schön, wenn wir selbst auch irgendwann für jemanden ein Vorbild sein können, um jemanden auf seinem Weg zu ermutigen? Sich zu überwinden? Und können wir nicht dankbar sein für Altgediente wie Eugen Klein und Ursel Bülthuis, die sich unbeirrt immer wieder neu eingebracht haben und es heute noch tun, so lange sie können, um anderen Inspiration zu schenken?

Text: Celestina Löbbecke und Bilder:Thomas Ix (5)/ PS (1)

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