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- Premiere auf Burg Lichtenberg
Jagdherr Christoph Wichmann lädt am 30. September, Samstag, zur Jagd hinter der Vogelsbergmeute ein. Dazu empfängt er die Reiterschaft auf Burg Lichtenberg (71720 Oberstenfeld). Diese gilt als eine der besterhaltenen stauferzeitlichen Burgen Deutschlands und sorgt demnach für einen würdigen Rahmen. Geritten wird auf 15 bis 18 Kilometern Strecke zu den Signalen der Trompes du Val du Rhin. Im Anschluss der Jagd lockt ein Umtrunk im Burghof sowie ein Jagdessen im Rittersaal mit anschließender Jagdparty. Zur Einladung geht es hier.
- Team-Bronze mit den Hartings
Schöner Erfolg – und auch ein bißchen schade: Bei den Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter – neuerdings FEI European Cup – in Segersjö/Schweden hat das deutsche Team um die Mannschaftsführer Roger Böckmann und RWS-Pikör Roland Harting die Bronzemedaille gewonnen. Konstantin Harting, ebenfalls im RWS aktiv, und Caspara verpassten das Treppchen ganz knapp: Platz vier hinter Silber für Tabea-Marie Meiners/ Luc M und Bronze für Annika Möritz/ Jamira in der Einzelwertung, Doppel-Gold gab es für Belgien und Teamsilber ging in die Niederlande. Nach der Dressur lag das deutsche Team noch auf Goldkurs. Anders als bei den „offiziellen“ Europameisterschaften bilden bei diesem Traditionschampionat gleich sechs Paare eine Mannschaft, die zudem – eine weitere Besonderheit – zunächst in einer gemeinsam geritten Dressur an den Start geht. Gut vorbereitet durch ein Trainingslager auf Gestüt Tasdorf konnten sich Tabea-Marie Meiners (Lastrup) mit Luc M, Anika Möritz (Hartmannsdorf-Reichenau) mit Jamira, Konstantin Harting (Königswinter) mit Caspara, Laura Jahn (Neu Duvenstedt) mit Sööte Deern, Anna Haag (Nördlingen) mit Little Caterpillar und Nicholas Goldbeck (Bargteheide) mit Chintano mit einer gelungenen Vorstellung an die Spitze setzen. Auch in der Einzeldressur hatte mit Anika Möritz/ Jamira (v. Donauklang) ein deutsches Paar die Nase vorn. Im Gelände wurde den Reitern und Pferden dann wettertechnisch einiges abverlangt, denn mit Beginn der Geländeprüfung regnete es wie aus Kübeln. Umso größer war die Freude über die Ritte von Meiners, Möritz und Harting, die ohne Hindernisfehler durchs Gelände galoppierten. Mit den Ergebnissen aus Dressur und Gelände startete das deutsche Team immer noch von Platz zwei ins Springen. Drei souveräne Nullrunden von Harting, Meiners und Möritz reichten aber nicht. Mit knappem Abstand musste die Mannschaft mit 276,41 Minuspunkten nicht nur Goldmedaillengewinner Belgien (274,47 Minuspunkte), sondern auch den Niederlanden (274,71 Minuspunkte) den Vortritt lassen. Damit kehren die „ländlichen Vielseitigkeitsreiter“ mit insgesamt drei Medaillen nach Hause zurück. Denn in der Einzelwertung war Tabea-Marie Meiners die Silbermedaille nicht zu nehmen. Mit dem von ihrem Vater gezogenen 16-jährigen Oldenburger Luc M (v. Ludwig von Bayern) war sie im Gelände mit nur 11,6 Zeitstrafpunkten die schnellste Deutsche gewesen und blieb im Springen ebenfalls sauber. Bronze gab es für Annika Möritz. Vom ursprünglich neunten Platz nach Dressur über Platz sechs im Gelände rückte Konstantin Harting mit der zehnjährigen Holsteiner Stute Caspara (v. Berlin) zu guter Letzt bis dicht ans Podium auf Platz vier vor. Dank der abschließenden Nullrunde blieb es für ihn bei 46,2 Minuspunkten. Die „Ländliche EM“ wird seit 1953 ausgetragen. Text: fn-press/Hb/PS und Bild: privat
- Jagdreiter Fulda feiern Jubiläum
Das wäre doch mal wieder ein schöner Plan für eine Herbstwoche mit Pferd: Die Jagdreiter Fulda feiern ein Viertel-Jahrhundert – mit einer Drei-Meuten-Jagd am 7. Oktober und vorher einem Lehrgang mit der Möglichkeit zum Erwerb des Jagdreiterabzeichens, vom 3. bis zum 7. Oktober. Das alles am und auf der Reitanlage neben dem Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda. Hier steht Näheres: Foto: Archiv Schleppjagd24/ PS
- Neue Strecke um Hauenstein
Wenn sie etwas machen, dann aber gründlich. Der Jagdclub Hofgut Hauenstein im bayerischen Spessart veranstaltet in diesem Jahr nicht nur die traditionelle Herbstjagd am 10. September sondern bietet vorgeschaltet am 7. und 8. September auch noch einen Jagdreiterlehrgang zur Vorbereitung an. Den Kurs leitet Bernd Petruschke, die Jagd wird geritten hinter den Beagles der Vogelsberg-Meute. Neu auch in diesem Jahr ist eine neue, leichte Strecke mit Hindernissen unter einem Meter Höhe, die allesamt umritten werden können. Die Signale werden geblasen von der Gruppe Parforce-Grenzenlos. Infos zum Lehrgang hier:
- 50 Jahre! - Kennelfest bei Hardtmeute
Der Badische Schleppjagdverein wird 50 in diesem Jahr. Das soll gefeiert werden mit einem Fest am Kennel der Hardt-Meute auf dem Lacherwaldhof in Dunzweiler. Zum 40-jährigen Jubiläum wurde eine Schleppjagd ausgerichtet in Mannheim – Friedrichsfeld. Jetzt wünscht sich Master Andrea Wiehn mit Ehrenmaster Gerd Klapschus aus diesem Anlass ein Fest bei den Hunden. Gefeiert wird am 23. September, Samstag, ab 14 Uhr. Zur Planung und Vorbereitung ist eine Anmeldung hilfreich und Salat- oder Kuchenspenden dürfen gerne zum Geburtstag mitgebracht werden. Eine Woche vorher, am 16. September wird die Saison 2023/24 sportlich eröffnet mit der Jagd in St. Johann. Einladung zum Kennelfest und zur Jagd: Vorher geht es sportlich in das neue Jagdjahr: am 16. September in St.Johann. Mehr hier:
- Nur zu unserem Vergnügen
Lesen Sie auch den wöchentlichen „Blog“ der St.Georg-Herausgeberin Gabriele Pochhammer? Sollten Sie unbedingt. Erscheint immer dienstags auf www.st-georg.de. In dieser Woche berichtet sie über den Start der Springreiter EM in Mailand und die vielen Championate, die in diesem Sommer für alle Disziplinen und Altergruppen angestanden haben bzw noch bevorstehen. Bemerkenswert ist der letzte Absatz ihres Textes. Da schreibt sie folgendermaßen: „Nur zu meinem Vergnügen“ heißt ein Buch, das einst Waldmar Seunig, einer der großen Autoren der Reitkunst des 20. Jahrhunderts, verfasst hat. Nur zum Vergnügen reiten ist vielleicht der wahre Luxus im Sattel. Und der findet sich natürlich nicht nur im Wettkampf. Wie das auch aussehen kann, erlebte ich am vergangenen Samstag als Zuschauer bei einer Jagd rund um Schloss Bredeneek hinter der Böhmer Harrier-Meute, organisiert vom Reiterverein Preetz mit Hendrik von Paepcke und Jacob Hayessen an der Spitze, letzterer als Aufbauer der Jagdstrecke, Hornbläser und Master aktiv. Er saß auf Hankey, der inzwischen 19-jährigen irischen Scheckenstute, die erst mir so viel Freude gemacht hat, bis ich sie an Familie Hayessen gab. 2022 gewann Justina mit ihr noch eine A-Vielseitigkeit. In diesem Jahr wurde Justina mit dem Ibisco xx-Sohn I follow Neunte bei den deutschen Jugendmeisterschaften, Hankey hat gewissermaßen geholfen, sie auf den Weg zu bringen. Jetzt genießt sie ihren aktiven Ruhestand, sieht blendend aus, die Beine glasklar. Sie flog am Samstag an der Spitze des Feldes über die Jagdhindernisse, als sei sie zehn Jahre jünger, eifrig repetierend, die Ohren gespitzt und offenbar mit jeder Menge Spaß. Auch das ist ein Sport mit seinen Herausforderungen, ohne Sieger und Verlierer, statt Schleifen einen schönen Eichenbruch. Nur zum Vergnügen von Reitern und Pferden.“ Freuen wir uns doch, dass wir uns diesen Luxus des „nur zu unserem Vergnügen“ leisten können und dürfen! Und für die Jüngeren unter unseren Lesern auf Schleppjagd24: Die Familie Hayessen ist sehr vertraut mit dem Thema Jagdreiten. Sie war lange Zeit mit der 1964 gegründeten Hessen-Meute verbunden, die jetzt leider nicht mehr existiert. Die Reiter der Familie sind jetzt vornehmlich im Vielseitigkeitssport unterwegs. Text: Petra Schlemm und Bilder: Archiv S24
- Trauerfeier für Fritz Pape
Nachtrag zu unserem Nachruf auf Fritz Pape, der jetzt kurz vor seinem 76. Geburtstag verstorben ist: Die Trauerfeier ist anberaumt am 1. September, Freitag, um 13 Uhr auf dem Schoss Sindlingen in Jettingen bei Herrenberg.
- Wirbelsturm trifft Badische Dragoner
„Das war so krass! Aber alle Hunde sind heil und die Pferde auch,“ fasst Stephanie Schreck als Vorsitzende des Schleppjagdvereins der Badischen Dragoner zusammen, nachdem ein Wirbelsturm über den Kennel hinweg gegangen ist. Gegen 2 Uhr in der Nacht zum Samstag hat der Sturm den Bacherhof in Forst getroffen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wenn um 6.45 Uhr am Samstag das Telefon klingelt ist das selten ein gutes Zeichen: „Die Pferde sind in Ordnung, aber überall laufen Hunde herum“, hörten Stephanie und Frank Schreck von den Inhabern des Hofes und starteten daraufhin sofort durch. Der Wind ist voll auf eine Scheune am Rand des in freiem Gelände zwischen Wald und Autobahn liegenden Hofes getroffen, hat das Dach abgehoben und Balken und Eternitplatten an den Hundehütten und dem Auslauf der Hunde abgesetzt. Tore und Gitter sind verbogen durch den Aufprall der Hölzer mit bis zu 30 Zentimeter Durchmesser. „Es sah aus wie im Krieg, überall die dicken Balken, wie in einem Riesen-Mikado und tausende von Scherben“, fasst Stephanie Schreck zusammen. Die Eternitplatten sind in winzig kleine Splitter zersprungen, haben sich in den Reitplatz und die Koppeln gebohrt und somit vorerst unbenutzbar gemacht. Vermutlich muss der Sand abgetragen werden und bisher steht auch noch nicht fest, ob die Platten asbesthaltig sind. Sechzehn Hounds sind zurzeit auf dem Bacherhof untergebracht, gerade eben waren noch vier neue aus Bayern hinzugekommen. „Zum Glück sehr friedlich und gerade schon eingewöhnt bei uns.“ Die Stallgemeinschaft und die Piköre wurden gleich alarmiert und alle haben kräftig angepackt. Die Hütten der Hounds sind alle intakt geblieben, aber die Gitter mussten notdürftig aufgestellt, gerichtet und wieder sicher verschließbar gemacht werden. Die dicken Balken waren nur mit dem Traktor wegzuheben. Der Zaun am Auslauf der Rüden ist von einem vom Blitz gefällten großen Kirschbaum zerschmettert und demnach können die Hunde dort im Moment nicht freilaufen. „Wir wechseln uns jetzt ab und bewegen die Hunde in Gruppen.“ Die Versicherung ist eingeschaltet, noch diese Woche wird ein Gutachter erwartet, um die Schäden zu erfassen und zu beziffern. Die Bedrohung der Asbestverseuchung macht derzeit die meisten Sorgen, und mit Spannung wird der Laborbericht zu der Bodenprobe erwartet, die sofort veranlasst worden ist. „Ich bin gleich erstmal in unseren Betrieb gefahren und habe FFP2-Masken und Schutzhandschuhe besorgt. Jetzt hängen am Zaun zur Weide jede Menge Masken mit Namen beschriftet und jeder, der sich am Reitplatz und an den Koppeln bewegt, muss seine tragen.“ Der Weg zu den Weiden führt über den Reitplatz, der auch als Trainingsgelände für die Meute dient. Neben allen Anstrengungen und Sorgen erleben die Dragoner eine Welle der Hilfsbereitschaft. Die Stallgemeinschaft hat sofort mit Hand angelegt. Auf einen Facebook-Eintrag hin haben sich Jagdreiter aus ganz Deutschland gemeldet und sogar schon Spenden zugesagt. „Auch Leute, die wir gar nicht persönlich kennen“, ist Schreck überwältigt. „Wir sind doch nur Randfiguren in der Meutelandschaft, mit unseren wenigen Hunden und nur kleinen Jagdfeldern.“ Selbst aus England ist Resonanz gekommen, von der Meute in Windsor, wo die Schrecks unlängst zu Gast gewesen sind. „Wir sind vorsichtig positiv“, fasst Schreck die Gemütslage derzeit zusammen. Auch die Terminpläne werden zunächst beibehalten. So soll das Eröffnungsmeet wie geplant am 10. September stattfinden und auch die private Jagd mit wenigen Gästen am 17. September steht weiter auf dem Programm. Für den 24. September war die Betriebsprüfung am Kennel angesetzt und auch daran wird zur Zeit noch nicht gerüttelt. „Das Training dafür läuft weiter, Frank und die Piköre waren schon wieder draußen mit den Hunden.“ Text: PS und Bilder: Stephanie Schreck
- Jagd zur 100-Jahr-Feier
In Stiefeln und im Frack: Der 100ste Geburtstag des Hamburger Schleppjagdvereins wird gleich zweimal gefeiert. Sportlich kommen die Reiter am 26. August, Samstag auf Gut Basthorst zusammen. Festlicher geht es dann beim Jubiläumsball am 28. Oktober auf dem Süllberg in Hamburg zu. Die Jubiläumsjagd hat ihren Auftakt schon am Vorabend bei einem Welcome auf dem Gut, bevor dann am Samstag geritten wird. Stelldichein dazu ist um 13 Uhr. Und die Party hinterher beginnt um 19 Uhr. „Basthorst ist im Kernland unserer Meute. Wir sind hier immer zwei bis dreimal im Jahr und haben hier auch ein gutes Gelände mit natürlichen Hindernissen, passend zum Auftakt der Saison“, betont der HSJV-Präsident Hans-Joachim Blohme. Alle Info in der Einladung.
- Ursulum: Auftakt und Ausstand
Das Leben ist ein Kreislauf. Etwas beginnt, etwas anderes hört auf. Das wurde eindrücklich vor Augen geführt jetzt in Isernhagen. Die Niedersachsenmeute eröffnete dort ihre Saison 2023/24 und die Namensgeberin der Ursulum-Veranstaltung verabschiedete sich als Jagdherrin. Siebzehn Jahre lang war Ursel Bülthuis der Motor der Jagd, die immer als ebenso knackig wie stimmungsvoll bekannt war. Ein Jahr zuvor war die Jagd als „Isernhagen rechtsrum“ von Eugen Klein aus der Taufe gehoben worden. „Da hatten einige Männer froh gelaunt im Voltmers Hof zusammengesessen und das ausgeheckt,“ erinnert sich Bülthuis an die Anfänge. Sie war es gewesen, die dann darauf gedrungen hatte, so eine schön gelungene Veranstaltung doch bitte weiterzuführen. „Dann mach Du es doch“, hat ihr Klein dann den Hut aufgesetzt. Jetzt ist sie 83 und nun sollen es andere machen, sagt sie heute, siebzehn Jahre später. „Ich bin immer bereit mitzuhelfen und von mir steckt immer noch genauso viel Herzblut in der Veranstaltung wie immer,“ hat sie versprochen. Noch vor zwei Jahren ist sie selbst noch im vierten Feld vertreten gewesen. Im vorigen Sommer hat ihr Jagdpferd Eddie die Ewigen Jagdgründe betreten und in diesem Jahr stand sie selbst an Krücken nach einer Hüft-OP. In diesem, ihrem letzten Jahr als Jagdherrin, waren vor allem gute Nerven für die Organisatorin gefragt, denn bis zwei Tage vor der Jagd war wetterbedingt der Streckenverlauf noch ungeklärt. Wegen des Regens konnte erst spät oder gar nicht gemäht werden und es mussten Alternativen gefunden werden für manchen noch bestellten Acker. Aber dann hat sich doch wieder alles so gefügt, dass die 55 Reiter mit ihren Pferden und die vielen Zuschauer einen tollen Tag erlebten. Senior-Master Camill von Dungern führte die 20 Foxhounds, die weiterhin auf ihren neuen Meute-Lkw warten und deshalb „in kleiner Besetzung“ erschienen waren. Zum ersten Mal als Piköre dabei waren Wolfgang von Haslingen und Sophie Wupperman, diese als Gast vom HSJV. Dorothea von Behr schnurrte über die Strecke, die sie von Kindesbeinen kennt und wies den Weg für Gregor Lünebach. Der legte die Schleppe für die Reiter in vier Feldern: Anja Cohrs ganz vorne, Raban Schmid-Mölholm vor dem zweiten Feld, Finja Hoffmann leitete die Jugendlichen und Camilla von Dungern führte das kleine „Genießerfeld“, das in gesetzterem Tempo die Reiter verfolgte und die Hunde beobachtete. Die Klippe war auch in diesem Jahr wieder die nach viel Regen gut Wasser führende Wietze, die zu durchqueren war und denn auch gleich eine Reiterin zum Tauchgang animierte. Schön festgehalten von Thomas Ix, der instinktsicher eine gute Schussposition für seine Kamera eingenommen hatte. Und wie immer in Isernhagen war auch wieder eine Zweispänner-Kutsche im Gefolge der Jagdgesellschaft. An den Leinen dieses Jahr Helmut Döpke. Dorotheas Vater, Adolf Weitz begnügt sich inzwischen mit der Position als Beifahrer. Im Garten seines Hofes, hinter dem seit drei Jahren geschlossenen Gasthaus „Voltmers Hof“, der über 100 Jahre Treffpunkt für die Jagdreiter gewesen ist, fand der stilvolle Abschluss statt. Dort, auf der sogenannten „letzten Schleppe“, verkündete Ursel Bülthuis dann ihren Ausstieg aus der Jagdherrschaft mit Max Scharf. Wolfgang Kailing als Jagdkritiker ehrte sie als „unsere Ikone“ und hob hervor, dass kein Ministerpräsident in Niedersachsen jemals zu seiner Verabschiedung so viele gute Bläser – die bien aller aus Verden – und ein so begeistertes Publikum zu seiner Verabschiedung gesehen habe. Nun wird beraten wie es im nächsten Jahr weitergeht. Text und Bilder: PS Mehr - und bessere - Aufnahmen unter www.foto-ix.de und bei Sabine Schafft unter www.foto-schafft.de
- Fritz Pape 1947 - 2023
Die Jagdreiter trauern um Fritz Pape, einzigartiger Mensch, Horseman und Jagdreiter, der wenige Wochen vor seinem 76. Geburtstag gestorben ist. Geboren am 10.09.47 in Pforzheim, zog er mit der Familie in jungen Jahren auf das von seinem Vater gekaufte Schloss Sindlingen in Jettingen bei Herrenberg. Hier lernte er das Reiten in allen Disziplinen von der Pike auf. Vom Jagdreiten kam er zum Vielseitigkeitssport, damals noch Military genannt. Auf vom Vater gezüchteten Pferden brachte er es bis in den Vielseitigkeitskader und war nominiert für die Olympischen Spiele 1972 in München, an denen er aufgrund einer Verletzung seines Trakehners Talmingo nicht teilnehmen konnte. Die Brüder Fritz und Hans Pape dominerten Jahrzehnte lang die Turniersportszene im Ländle. Fünfmal wurde Fritz Landesmeister in der Vielseitigkeit, daneben war er auch im Springsport bis Klasse S erfolgreich. Seine Turnierpferde liefen morgens noch Reitstunden, dann ging es auf ein Turnier, wo er oft die goldene Schleife mitbrachte. Nachdem ihm der Durchbruch bis zu den großen internationalen Championaten nicht gelang, baute er, nach Abschluss der Ausbildung zum Hotelier und Gründung einer Familie, auf Schloss Sindlingen ein Mekka des Jagd- und Geländereitens auf. Er begeisterte Generationen von Reitern, vom Kind bis zum Erwachsenen, für das Geländereiten, führte ganzjährig Kurse durch und fuhr jährlich Anfang November mit einer Gruppe von Lehrgangsteilnehmern zum Jagdreiten nach Irland. Er war 33 Jahre Landestrainer Vielseitigkeit, erkannte früh das Talent von Michael Jung und förderte ihn. Er veranstaltete Vielseitigkeitsturniere und Jungpferdesichtungen. Neben Vielseitigkeitsreitern machte er auch viele Jagdreiter beritten. Seine internationalen Kontakte reichten von Irland bis Australien. Unverkennbar mit seinem Schnauzbart hat er aber nie aufgehört selbst Jagden zu reiten und andere Menschen für das Jagd- und Geländereiten zu begeistern. Die beliebten Lehrgänge auf Schloss Sindlingen waren für viele Reiter aus ganz Deutschland der Auftakt dazu. Die Herbstlehrgänge beinhalteten dabei auch die Teilnahme an den umliegenden Jagden unter anderem der Herbstjagd in Marbach mit der Hardt Meute. Fritz Pape war über ein Vierteljahrhundert Mitglied des Badischen Schleppjagdvereins und viele seiner Reiter wurden es ebenfalls. Beim Training und auf der Jagd war er mit seinen Schülern nicht zimperlich. Bei einer Jagd in Marbach beobachtete ich einen seiner Schüler, wie er abstieg und sein Pferd führte. Ich machte Fritz Pape darauf aufmerksam, der nur bemerkte ‚Ach ein Bedenkenträger, lass ihn sein Pferd nur zurückbringen‘. Wenn das Wetter schlecht war und der Veranstalter fürchtete, dass keine Teilnehmer kommen würden, auf Fritz Pape war immer Verlass, bis zu 20 Reiter kamen aus Sindlingen und Fritz strahlte: Wetter wie in Irland! Insider liebten die jagdlichen Ausritte rund um Sindlingen, besonders am 24. Dezember morgens, die Weihnachtsjagd. Seine Gesundheit war nach einem Krankenaufenthalt stark eingeschränkt und trotzdem ritt er noch einmal in Marbach mit, aber man sah, dass es ihm nicht mehr leichtfiel. Vor zwei Wochen hatte er sich bei einem Spaziergang verlaufen, war hingefallen, konnte nicht mehr aufstehen und wurde erst am nächsten Tag nach einer großangelegten Suchaktion gefunden. Wahrscheinlich an den Folgen der Unterkühlung ist er jetzt gestorben. Die Jagdreiter sind dankbar für seine jahrzehntelange Unterstützung und werden ihn in bester Erinnerung behalten. Sie trauern mit seiner Frau und seiner ganzen Familie. Text: Clemens v. Welck und Bilder: Thore Brockhoff und Hagen Kälberer
- BHM in Luhmühlen geprüft
Luhmühlen an einem Freitagnachmittag im August: Keine Fahnen, keine endlose vielen Wagenkolonnen auf dem Parkplatz, keine VS-Enthusiasten. Stattdessen Pferde, Hunde und Jagdreiter, die sich die Betriebsprüfung der Böhmer Harrier ansehen wollten. Das Ergebnis war keine Überraschung. „Bestanden“ urteilten die Prüfer der Deutschen Schleppjagdvereinigung und des Jagdgebrauchshundeverbandes. Es waren schwierige Bedingungen wegen großer Hitze und trotzdem mussten die 21 Hounds praktisch einen Kaltstart hinlegen. Master Thorsten Mönchmeyer: „Zwei Jagden sind schon ausgefallen, in Holstein und gestern im Harz. Daher ist das heute die erste echte Schleppe der Saison.“ Sicher und gehorsam arbeiteten die Hunde auf Geheiß des Masters und der Piköre ihre Aufgaben aus dem Prüfungskatalog ab: Appell bei Fuß im Schritt, Trab und Galopp, Ignorieren sowohl der Verleitfährte als auch der Fremdhunde. Das Paradestück war das Abrufen. Die Piköre sperrten ab, der Master ritt wohl 200 Meter voraus, ein Pfiff - und wie aus der Pistole geschossen sauste das Pack auf ihn zu. Die Hunde lieben diesen Mann einfach. Sicher auf der von „Lulu“ Steinkraus gelegten Fährte zeigten sich die Hunde – zum Teil gerade erst von Frank Teunissen aus Holland übernommen - auch bei der Nasenarbeit auf der großen Wiese, die bei VS-Turnieren als Parkplatz dient. „Keine Frage: Bestanden. Ein schönes, sauberes, geschlossenes Bild und eine ausgesprochen gute Masterdarstellung “, verkündete der DSJV-Vorsitzende Egbert von Schultzendorff nach Rücksprache mit Zuchtwart Chris Gabrielse und Jürgen Böcking und dem JGHV-Vertreter Hans -Jürgen Stein (Heidenau). Einer unter den top herausgebrachten Pferden und Ponies der Equipage und im Feld war nicht eingeflochten und trotzdem der Star: Valtary, unverkennbar mit seiner überkippenden Stehmähne. Der braune Wallach ist eigentlich im Ruhestand, hat seit fünf Jahren keinen Sattel mehr gesehen und war jetzt, mit 22, gleich wieder souverän „drin“ in seiner Aufgabe als Masterpferd. „Der Schimmel war mir für diese Prüfung noch nicht sicher genug, deshalb habe ich Valtary mitgenommen. Er hat nichts verlernt“, freute sich Mönchmeyer. Thomas Ix hat mit einer Drohne die Prüfung verfolgt und die Einzelheiten festgehalten. Das ist der Link zu seinem Film: https://youtu.be/jb-RlcHalsU Text und Bilder: PS