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- DSJV-Tagung bei der Frankenmeute
Erst war es ein aus der Not geborenes Provisorium, jetzt ist es eine maßgeschneiderte Lösung für die Frankenmeute, die ihre Hunde nicht alle zusammen in einer großen, sondern in zwei kleineren Gruppen hält. Bei der Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung (DSJV) haben die Gastgeber ihr Konzept dann auch gleich ganz modern, nämlich digital per Bildschirm vorgeführt - nicht als Folge von Corona-Befürchtungen sondern aus logistischen Gründen, denn zwischen den beiden Kennels liegen gut 100 Kilometer Strecke und bis ins Fränkische Seenland - Stammland für ihre Schleppjagden hinter den Beagles - ist es noch einmal so weit. Eine Meutehalter-Tagung ohne Hunde und aktive Equipage zu Pferd? Herzliche Gastfreundschaft, fränkische Küche und ganz viel Musik haben mehr als wettgemacht, was manche vorher vielleicht als Manko empfunden haben mögen. Ein Konzert mit drei Bläsergruppen, emotional präsentiert von Frauke Zoll und ihrer Enkelin Jule, eröffnete das Jahrestreffen am Altmühlsee. Im Zusammenspiel mit der Orgel der evangelischen St. Andreaskirche in Weißenburg zeigten die Rallye Trompes franconiennes aus Nürnberg und die Es-Hörner der Schanzer Parforce Ingolstadt mit den Reiterlichen Jagdhornbläsern München die ganze Bandbreite ihrer Instrumente und boten mit den Hörnern als „Telefon des Waldes“ einen Streifzug durch die Geschichte des Reitens hinter Hunden. Die Bläser leiteten denn auch über in den Nachmittag, als die tüchtige Helfermannschaft nicht nur zeigte wie in Franken gekocht und gebacken wird – von „sauren Zipfeln“ bis zu Tortenkreationen in Konditorqualität - und wie für die Beagles aus der Not eine Tugend gemacht und Bürokratiemonster bekämpft werden: Einst hat eine Kündigung ihres bisherigen Standortes die Existenz der Meute bedroht. In Lauf in Mittelfranken betreut seither Birgit Hoepffner mit ihrem Mann Jürgen die Welpen und leistet Alten- und Krankenpflege für rund 20 Hunde, die dort echten Familienanschluss genießen. Weil das einem lärmempfindlichen Nachbarn nicht gefiel, traten aber gleich drei verschiedene Behörden – mit sehr gegensätzlichen Vorgaben - auf den Plan, und seither ist noch eine zweite Scheune bei Hoepffners zu einem zweistöckigen Luxus-Schlafhaus gemacht worden mit Lärmschutzfenstern („der Klasse 2!“), Lüftungsgittern, Schlafboxen und Notfalltüren. „Die Beagles geben aber nix auf Behörden-Vorschriften und schlafen nicht da, wo sie sollen, sondern lieber alle eng beieinander in der Einstreu“. Etwa 15 Junghunde und Rüden leben bei Master Uwe Hochbrückner und dem Vorsitzenden Dr. Armin Kirchdörfer in Bad Königshofen im Grabfeld, in Unterfranken. In einem früheren Damwildgehege können sie sich vergnügen, sie lernen dort Pferde kennen und üben Appellarbeit mit der Equipage. Nur zum Schleppentraining und zu den Jagden werden die beiden Gruppen zusammengeführt und arbeiten gemeinsam auf Trittsiegel. „Nichts hält so lange wie ein Provisorium“, erklärte Armin Kirchdörfer, „und für uns passt das einfach so wie es jetzt ist.“ Ganz wichtig auch: eine gut drei Monate währende Pause für alle, gleich nach der letzten Jagd Mitte November. Erst jetzt beginnt wieder die Vorbereitung auf die neue Saison. „Manche von uns fahren bis zu 200 Kilometer für ein Training und wir machen das alle als Freizeitvergnügen und arbeiten dafür. Das darf man nicht überstrapazieren“, erklärt Uwe Hochbrückner, der einen Handwerkbetrieb mit mehreren Angestellten führt. Dr. Kirchdörfer ist Tierarzt mit langen Arbeitstagen in seiner Fahrpraxis. Das „Franken-Modell“ als mögliche Antwort auf die neue Hundeverordnung, die nur noch positive Bestärkung bei der Ausbildung vorsieht? Fast hatte es den Anschein in Anbetracht des Referats von Frank Wagner, der als Präsident des Jagdkynologischen Arbeitskreises in Bayern von seinem Dialog mit Politikern berichtete und aufzeigte wie die „grünen Jäger“ auf eine zumeist ablehnende nichtjagende Bevölkerung zugehen. Die Ausführungen des erfahrenen Ausbilders standen im Mittelpunkt der DSJV-Mitgliederversammlung als Abschluss der Tagung. Der DSJV-Vorsitzende, Egbert v. Schultzendorff und die Referenten für Hunting und Zucht ließen das Jahr Revue passieren und Berichte aus den einzelnen Meuten zeigten, dass die Schleppjagd Tritt gefasst hat und neue Ideen verwirklicht: Schnupperdemos für Neueinsteiger, jagdliche Ausritte am Vortag der eigentlichen Jagd, ein Kindertag im Reiterpark Süseler Baum mit Sinalco beim Stelldichein oder eine Einladung an gestandene Buschreiter wie beim RWS. Das alles zielt darauf, neue Reiter für den Ritt an den Hunden zu begeistern. In kommenden Jahr 2024 tagt die DSJV-Gemeinschaft in Westfalen bei der Cappenberger Meute. Eine Jahrestagung für Meutehalter ohne den Geruch von Hunden und Pferden? Geht! Master Hochbrückner brachte das ganz locker-ironisch rüber zu seinen Kollegen: „Wir kennen das doch alle wie Schleppjagd läuft: Hunde bellen - Pferde rennen – Horrido - Juchhe. Wer uns reiten sehen will, der kann ja mal zu einer Schleppjagd kommen.“ Das scheint eine gute Idee, denn der Reiterhof am Altmühlsee, wo die Franken seit mehr als 40 Jahre bis zu drei Schleppjagden jährlich veranstalten ist eine gute Adresse und die weite Landschaft mit den sanften grünen Hügeln ohne irgendeinen Zaun lädt förmlich ein, sie auf dem Pferderücken zu erkunden. Text und Fotos: Petra Schlemm
- Verden zum NM-Saisonschluss
Zurück zu den Anfängen: An historischem Ort, da wo bis zum Zweiten Weltkrieg die Verdener Meute gestanden hat bevor die letzten Hunde zum Grundstock der Niedersachsenmeute wurden, war jetzt das Stelldichein der Verdener Frühjahrsjagd angesetzt. Fast 50 Reiter trafen sich - auf einem Dressurviereck! - zu einem Multi-Anlass-Fest. Zunächst war es für die Auswärtigen gar nicht so einfach, den Parkplatz an der traditionsreichen und jetzt ehemaligen Reit- und Fahrschule zu entdecken. In der Niedersachsenhalle lief zeitgleich die VEWR-dinale, mit Nennungen „bis zum Anschlag“, so die Turnierleiterin Frauke Dettmer, und nebenan baute ein Zirkus an der Lindhooper Straße sein Zelt auf. Aber die Turnierordner wussten weiter und winkten die Jagdpferde-Transporter Anhänger freundlich durch bis ans Ende des Parkplatzareals, wo der Einritt zum Reitschulgelände festlich mit weißen Gattern markiert war. Dann wurde gratuliert bei Schnittchen und Portwein: Der Jagdherr Karl Wallis und der NM-Pikör Gregor Lünebach feierten zusammen einen 100-sten Geburtstag, und Madeleine Wäthjen, frisch verheiratet mit Ehemann Thees und weißem Schleier am Helm, hatte sechs Freundinnen als „Team Braut“ zu ihrem Junggesellenabschied in ein separates fünftes Feld eingeladen. Nicht zuletzt markiert der letzte Sonntag im März in Niedersachsen das Saisonende und damit die letzte Jagd-Gelegenheit bevor zum 1.April die Brut- und Setzzeit und demnach Ausgangsverbot für Hunde ohne Leine herrscht. Stilvoll-auffällige Erscheinung unter den vielen Reitern: Antje Cordes im gut sitzenden Reitkostüm aus Tweed. Ihr sieben Jahre alter irische Hunter Shanbally Rolo erlebte seine erste Jagd in Deutschland und trug die Seitsitz-erfahrene Cuxhavenerin souverän über alle fünf Schleppen im Stadtwald. Dort hatte die Crew des Schleppjagd-Reitvereins fast 30 Hindernisse mit Weihnachtsbaum-Restgrün dicht gestopft und sorgfältig hergerichtet und bot damit Spaß und Spannung für die Reiter, die sich in fünf Felder aufgeteilt hatten. Karl Wallis und Katja Wilke führten die beiden ersten Gruppen. Im Jugendfeld hatte Caroline Wittbold-Müller das Kommando, Niclas Kutzer leitete an den Sprüngen vorbei und den Schluss bildete das „Team Braut“ mit seinen pinkfarbenen Schärpen. An den passenden Stellen untermalten die Bläser der „bien aller“ mit ihren Signalen den Ritt. Leonhard v. Schultzendorff führte die Hunde und hatte seine Equipage schon vorgewarnt. „Die sind griffig heute“. Und in der Tat: Voll austrainiert und mit ihrer guten Ortskenntnis im Stadtwald flitzen die Foxhounds fast in Beagle-Manier haarscharf um die Bäume und hatten bis zum Halali am Springplatz des VSJRV, dem ehemaligen Poloplatz der Engländer (Verden ist wirklich "die Reiterstadt") hat wirklich immer die Nasen gut am Boden. Ein Sturz beschäftigte den begleitenden Arzt. Innenbandriss war die Diagnose am nächsten Morgen. Text und Bilder: Petra Schlemm
- Der HSJV hat abgestimmt
Es war eine ungewohnte und eher befremdliche Szenerie im Hotel Hof Sudermühlen, wo der Hamburger Schleppjagdverein seine Jahreshauptversammlung abgehalten hat: Fünf Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma im Auftrag des Vorstandes, in schwarzen Uniformen, Abgleich mit der Mitgliederliste, Ausweiskontrolle – mit größter Sorgfalt wurden die 90 Teilnehmer an der Versammlung inspiziert. Zum Leiter der Sitzung wurde Dr. Mathias Creon bestimmt, der zunächst angetreten war als privat engagierter Parteianwalt der „Oppositionellen“. Der Hamburger Rechtsanwalt bewies Qualität als Mediator und am Ende eines hochemotionalen Abends mit Berichten, die oft eher laute Reden und Gegenreden waren, blieb das Ergebnis dann fast so wie es vorher schon gewesen war: Die Meute hat wieder keinen Master (mehr), nachdem Hans-Friedrich Nagel nach einem guten Vierteljahr im Amt wieder zurückgetreten ist, der Huntsman Heiko Lindner hat weiter die Verantwortung über die Hounds und den zurzeit ganz ausgesetzten Jagdbetrieb, und der Vorstand besteht weiter bzw. wieder aus Hans-Joachim Blohme und Winfried Weber als den beiden Vorsitzenden. Neu als Schatzmeister ist Johann Heinrich Riekers, der diese Position auch beim Hamburger Renn-Club innehat. Die bisherige Schatzmeisterin Beatrice von Buchwald gab ihren Bericht, aber die Kasse wird nunmehr von einem amtlich bestellten Prüfer inspiziert, nachdem die beiden vom Verein berufenen Prüfer ihre Aufgabe zuvor verweigert hatten. Abgestimmt wurde schriftlich und geheim. Der in der Satzung verankerte Beirat wurde nicht neu gewählt und dessen bisherige Mitglieder sind inzwischen fast alle zurück- und auch ausgetreten. Währenddessen hat sich die Austrittswelle unter den Mitgliedern weiter fortgesetzt, und darunter sind auch etliche Ur-Hamburger, die den Verein über Jahre geprägt haben. Als besonders schmerzlich dürfte sich der Rückzug von Stefan Rabeler und seiner Frau auswirken, die sich nicht länger als Partner und Paten von Veranstaltungen des HSJV engagieren wollen. „Dies beinhaltet auch sämtliche Veranstaltungen während der Sudermühlener Jagdwoche.“ Text: Petra Schlemm
- Premiere war in Köln im Jahr 1938
Betriebssicherheitsprüfung der Schleppjagdmeuten in Deutschland – das scheint etwas relativ Neues zu sein. Ist es aber nicht. Schon Felix Bürkner (* 1. Mai 1883 in Göttingen; † 17. November 1957 in Hannover) schreibt in seinen Erinnerungen „Ein Reiterleben“ über eine Meuteprüfung aus dem Jahr 1938 in Köln. Axel Henrich (Versmold) hat den Text wiederentdeckt: Viele Hunde auf einmal und dann auch noch ohne Leine? Mit dem stetig wachsenden Zivilisationsdruck ist es spätestens im neuen Jahrtausend immer wichtiger geworden, darzulegen, dass eine Schleppjagdmeute keine Gefahr für die Umwelt bedeutet. Darüber wurde schon im Vorstand der Deutschen Schleppjagdvereinigung DSJV unter dem damaligen Vorsitzenden Stefan Entel beraten und letztlich abgestimmt. Betriebssicherheitsprüfung, Gebrauchsprüfung, Eignungstest – aus mehreren Bezeichnungen hat sich schließlich die Erstere herauskristallisiert seit im Jahr 2012 anlässlich der Junghundeschau der DSJV beim Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein am Haus Schwarzenstein die Generalprobe für diese Appellprüfung stattfand. Danach einigten sich die Meutehalter auf einen Katalog von Anforderungen, mit dem seither – je nach Anzahl ihres nachwachsenden Hundebestandes alle zwei bis drei Jahre – nachgewiesen wird, dass die jeweilige Meute im Appell von Master und Equipage steht, sich nicht von Wildfährten verleiten lässt und fremde Hunde ignoriert. Seither ist diese Prüfung in der „roten Jagd“ ein Standard geworden, und zu den Prüfern gehört auch immer ein Vertreter des Jagdgebrauchshundeverbandes, also ein „grüner“, d.h. schießender Jäger.
- Pressetag mit einem ersten Ergebnis
Noch einmal die Jagdreiter als die feinen Pinkels…. Die Niedersachsenmeute hat zur Klärung dieser Frage die Türen ihrer Kennelanlage geöffnet und Medienvertretern den Alltag in einem Leben mit 48 Foxhounds gezeigt. Viele Zeitschriften und Magazine sind angeschrieben worden aus Redaktionen in Regionen, wo die Niedersachsenmeute Schleppjagden abhält. Ein erstes Ergebnis ist jetzt erschienen. Die Cellesche Zeitung hat auf einer ganzen Seite berichtet. Macht eine Veranstaltung wie solch ein Pressetag Sinn? Niemand lässt sich schließlich gerne sein schönes Vorurteil kaputtmachen. Aber man muss es versuchen. Und schon Henry Ford verbreitete gerne: „Bei Werbung weiß man vorher nie so genau, welcher Dollar den Erfolg bringen wird.“ Und Erfolg im Kampf gegen Vorurteile braucht – und verdient - die Schleppjagd unbedingt. Text: PS
- Cappenberg: Zeitzeugen gesucht
Lost Places sind ein zeitgenössisches Phänomen. Die alten Stallungen am Schloss Cappenberg des Grafen Kanitz beflügeln die Phantasie, und die Journalistin Carola Schiller sucht Zeitzeugen, die Erinnerungen beitragen können aus den 1980er Jahren im Schleppjagdverein Cappenberger Meute und der ehemaligen Reitgemeinschaft Schloss Cappenberg. Carola Schiller ist freie Journalistin und Buchautorin. Im Sommer 2022 hatte sie mit Zustimmung des Grafen von Kanitz und einem befreundeten Fotografen die Gelegenheit, die ehemaligen Ställe zu besichtigen und zu fotografieren. Zum Teil waren da noch die Namensschilder ehemaliger Schulpferde an den Boxentüren sichtbar. Die Bilder sollen veröffentlicht werden und dafür werden noch Zeitzeugen gesucht, die damals auf der Anlage geritten sind oder Erinnerungen an die Meute aus dieser Zeit haben. „Ich freue mich über Bilder und Erinnerungen, gerne auch zu den Schulpferden. Auf Wunsch leite ich auch gerne Fotos von der Anlage heute weiter, die vielleicht dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen,“ betont die Autorin, die bei der Fotoexkursion auf einige Schwierigkeiten gestoßen ist. „Leider befinden sich im ehemaligen Stall der Jagdpferde heute die Hütten für den Weihnachtsmarkt, was das Fotografieren deutlich erschwerte. Die Reithalle ist vor Jahren abgebrannt, aber sicher noch vielen im Gedächtnis". Das Ziel ist eine Veröffentlichung der Bilder, gerne auch mit Fotos von Zeitzeugen und persönlichen Erinnerungen mit Namen und Ort. (Ein Beispiel von denen Schiller gerne noch mehrere sammeln würde: „Ich habe 1983 dort mit meinem Pferd Xilo meine erste Jagd geritten und erinnere mich an die schöne Landschaft. Wir waren fünf Stunden unterwegs und ich denke heute noch gerne daran zurück. Eine kleine Anekdote: Xilo gehörte eigentlich einem Freund. Ich war von diesem Pferd so begeistert, dass ich es direkt nach der Jagd gekauft habe. Anbei ein Foto von mir und Xilo von der Jagd.“ Dieses Zitat stammt von Walter Müller, Lünen). Die Veröffentlichung wird voraussichtlich über self publishing als Buch erfolgen, abhängig von der Zahl der Rückmeldungen. Kontakt: c@rolaschiller.de oder über Telefon 0151 25 26 22 61. Die Fotos zeigen die Stallanlage unweit des Schlosses, wo der legendäre Franz Jandrey die Cappenberger Meute gegründet hat. Die Reithalle ist nur noch in ihren Grundmauern erhalten. Die Remise und der Anbau könnten ein Teil des Kennels gewesen sein. Da gehen die Meinungen allerdings auseinander und eine Verifizierung ist erwünscht. Text: Carola Schiller/PS und Fotos: Carola Schiller
- Sondervorstellung im Kino für den SvB
„Sisi und ich“ – das ist nicht etwa die Geschichte von Toni Wiedemann und seiner Frau. Aber der Master des Schleppjagdvereins von Bayern hat eine Sondervorstellung des Films organisiert, bei dem die Meute und Piköre als Statisten mitgewirkt haben. Sechs Tage nach der offiziellen Premiere in München, zu der allerdings nur Wiedemann und seine Frau eingeladen sind, erleben die Mitglieder des Vereins und weitere Gäste die Geschichte der Wittelsbacher Prinzessin, die seither als österreichische Kaiserin Sissi mindestens jeweils an Weihnachten im Fernsehen zu Tränen rührt. „Vorhang auf“ heißt es für die Sondervorstellung am Sonntag, den 2. April in Aichach. Es stehen insgesamt 90 Plätze zur Verfügung. Die ersten 25 sind für das SvB-Filmteam reserviert, die anderen für weitere Mitglieder des SvB und des Wittelsbacher Land Vereins. Der Streifen läuft im Cineplex in Aichach, Rudolf Diesel Str. 6. Einlass mit Sektempfang 16.45 Uhr, 17.20 Uhr Begrüßung, der Film beginnt um 17.30 Uhr, Ende um 19 Uhr. Danach besteht Gelegenheit für ausführliche Filmkritik und nette Gespräche in geselliger Runde im Café, das zum Kino gehört. Verbindliche Anmeldung dazu per e- Mail im Meutebüro unter tw@schleppjagd.de
- Der Presse den Alltag zeigen
Jagdreiter? Ach, die feinen Pinkels in den roten Jacken, die immer so vornehm Sekt schlürfen? Mit einer Einladung an Journalisten ist die Niedersachsenmeute jetzt aktiv gegen dieses Vorurteil angegangen. Bei einem Pressetag öffneten sich in Dorfmark die Kennel-Türen und zeigten den Alltag mit einer Meute aus 48 Foxhounds. Die wichtigste Botschaft,die nicht oft genug wiederholt werden kann, zog sich durch alle Antworten auf die vielen interessierten Fragen: Bei der Schleppjagd wird kein lebendes Wild gejagt und getötet. Es wird vielmehr auf einer künstlichen Fährte – bei der Niedersachsenmeute ist es eine Lösung aus Wasser mit Anis - eine Jagd so naturnah wie möglich imitiert, und die Reiter sind als Beobachter der Hunde dabei. „Wir tun alles, damit wir Wildberührung vermeiden und die Hunde eine echte Jagd gar nicht erst kennenlernen“, betonte Leonard von Schultzendorff, der die Hunde als einer von fünf Mastern führt. Das ist ein 24/7-Job, 365 Tage im Jahr und bei jedem Wetter, ob es stürmt oder schneit, bei Krankheit und in gesunden Tagen. Bei der Niedersachsenmeute verteilt er sich auf viele Schultern einer großen Familie. In Kleingruppen aufgeteilt warten im vor wenigen Jahren neu gebauten „Hundehaus“ 48 irische Foxhounds auf ihre Fütterung, „Zimmerservice“ und täglichen Auslauf und Training auf dem nah gelegenen Übungsgelände am Truppenübungsplatz, das für Autofahrer auf der A7 gut einsehbar ist. Sieben Hunde sind jünger als ein Jahr und brauchen daher spezielle Betreuung, acht sind um die 18 Monate und damit reif zum „Einjagen“ oder Anlernen und einige sind ältere „Rentner“. Um die 30 Hunde „im besten Alter“ zwischen zwei und sechs Jahren sind aktiv bei den bis zu 70 Veranstaltungen im Jahr, die die Niedersachsenmeute bestreitet. Der Senior-Master Camill von Dungern, der die Anzahl seiner Einsätze mit „sicher über 2000 Jagden in meinem Leben“ beziffert, erläutert, wie sich das Zuchtziel verändert hat seit der Meutegründung 1951 durch seinen Schwiegervater, Christian von Loesch: „Von aggressiv zu lieb“. Sozialverträglichkeit ist neben Gesundheit eines der wichtigsten Merkmale für moderne Meutehunde. Die Begegnung mit fremden Hunden erleben die Dorfmarker schon bei ihrem täglichen Anmarsch in das Trainingsgelände, wo Kondition und allgemeiner Gehorsam geübt werden. Johan Ellenrieder, Pferdewirt für Zucht und Haltung, ist zusammen mit einer zweiten Betreuerin, Carina Ebert, zuständig für den täglichen Dienst im Kennel. Er überwacht das Geschehen in der Wurfbox, wenn die Welpen zur Welt kommen, bereitet das Futter zu – Trockenfutter und Pansengeschnetzeltes - und kennt jeden einzelnen Hund und dessen Eigenheiten. Wenn er ruft, dann wissen die Hunde, dass sie gemeint sind und kommen wie seine eigenen zwei Haushunde zu ihm gelaufen. Der Vorsitzende Jobst von Rehden beschreibt das Vereinsleben, das er selbst schon seit Jugendzeiten miterlebt. Neben den Jagden, von Oldenburg bis nach Berlin und von der Lüneburger Heide bis Neuhaus im Solling, sind das vier ganze Wochenenden als "Jagdreitertage" und der "Jugendlehrgang" über eine ganze Wohe im Sommer, bei dem gut 100 Pferde zusammenkommen und etwa 80 Kinder und Jugendliche von 20 berittenen Betreuern mit der Schleppjagd vertraut gemacht werden. Dazu kommen dann noch Demonstrationen bei den unterschiedlichsten Veranstaltern oder Auftritte wie beim Schützenausmarsch in Hannover. Mit über 800 Mitgliedern ist die Niedersachsenmeute der mit Abstand größte Schleppjagdverein in Deutschland. Leonard von Schultzendorff sieht trotz aller Schwierigkeiten, denen sich die Schleppjagd heute ausgesetzt sieht, eine gute Zukunft für seinen Sport. „Hinter den Hunden erleben wir gemeinsam Abenteuer, ohne Sieger und Verlierer, dicht an der Natur.“ Text und Bilder: Petra Schlemm
- Hessen-Jagd im Reinhardswald
„Jagdreiten ein Leben lang“ – mit diesem griffigen Kernsatz hat sich der Reiterverein Reinhardswald-Hombressen um die Ausrichtung der Landesverbandsjagd Hessen beworben und den Zuschlag bekommen: Am 23. September laufen die Taunus- und die Vogelsbergmeute, Foxhounds und Beagles gemeinsam. „Wir haben uns 2021 beim PSV Hessen um eine breitensportliche Förderung für eine Corona-konforme Veranstaltung beworben und mit unserem guten Konzept zur Durchführung einer Schleppjagd eine Förderung in Höhe von 500 EUR gewonnen“, erläutert Daniela Wenning als Sprecherin des Vereinsvorstandes. „Das war der Startschuss für unseren Verein nach gut 25 Jahren zum ersten Mal wieder eine Schleppjagd durchzuführen. Viele Reiter waren zunächst skeptisch, aber die vielen positiven Rückmeldungen haben uns dazu motiviert, uns für die Austragung der Landesschleppjagd zu bewerben.“ Und das hat geklappt. Damit ist eine lange Durststrecke überbrückt, denn seit der Auflösung der Hessenmeute ist das Jagdreiten in der Region Reinhardswald nicht mehr präsent. Aber Wenning ist zuversichtlich: „Wir haben durch unser wunderschönes Gelände jedoch alle Möglichkeiten, diese alte Tradition fortführen zu können.“ Dr. Dr. Wolfhard Lindner hat die Jagdherrschaft übernommen und unterstützt die Veranstaltung mit seiner über Jahrzehnte gesammelten Erfahrung. Damit niemand unvorbereitet in das „Abenteuer Schleppjagd“ hineinstolpern muss, bietet der Verein auch einen Lehrgang an. Vom 1. bis zum 3. September können Neulinge Einblick nehmen in das was sie hinter den Hunden erwartet und ihre Pferde mit Geländehindernissen und der Meute vertraut machen. Alle Informationen zur Jagd hier: Zum Lehrgang mit Abzeichenprüfung hier:
- Zwei Meuten-Treffen beim RWS
11. März: Wintereinbruch mit Minusgraden und geschlossener Schneedecke in Dorfmark, 400 Autounfälle in ganz Niedersachsen nur bis zum Morgen. 300 Kilometer weiter nach Südwesten in Schwarzenstein: Grüner Schimmer, Vorfrühlingsluft. Die Fahrt für die Niedersachsenmeute fühlte sich an wie eine Reise in den Urlaub oder wie es Leonard von Schultzendorff auf dem Weg zum Zwei-Meuten-Treffen mit dem Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein empfand: „zu Gast bei Freunden“. Herzliche Wiedersehensfreude nach der jahrelangen Unterbrechung seit 2016 das letzte Treffen damals noch als Triple Meet stattfand. Die Idee zur Wiederbelebung dieser Hundearbeit mit einer befreundeten anderen Meute nach der Winterpause entstand bei einem Ausritt im vorigen Sommer in den Lippewiesen, und das Ergebnis war ein wunderbar harmonisches Wochenende bei dem tatsächlich die Hunde im Mittelpunkt standen und 38 Pferde entschieden in Unterzahl. Das Zusammenführen der 67 Foxhounds war sehenswert – und wer im entscheidenden Moment geblinzelt hat, der hat es überhaupt nicht wahrgenommen. In geschlossenen Packs, der RWS etwas enger geführt als die Niedersachsen, ziehen die Meuten auf der riesigen Halali-Wiese aus entgegengesetzten Richtungen im Schritt aufeinander zu. Plötzlich gehen die Ruten hoch und die Hunde traben fröhlich an: „Hallo! Ihr auch hier? Wie schön!“ Nicht der leiseste Hauch einer Aggression, stattdessen im Nu ein einziges großes Pack, in freudiger Erwartung sehen alle Hunde auf die beiden Master und ihre Huntsmen. Christian Coenen als Gastgeber gab die „Mannschaftsaufstellungen“ bekannt: Florian Coenen und Dorothea von Behr als Schleppenleger mit Franz Dörken als Pfadfinder, Peter Coenen mit Anja Cohrs und Petra Röbken vor dem ersten Feld, Barbara Fritzen mit Uli Hocker und Niclas Kutzer vor dem zweiten, Joe Prangenberg als Schlusspikör. Drei Schleppen sind geplant, die erste im Wald und die beiden anderen in den Lippewiesen. Dazwischen ein unprätentiöser Stopp an der Hütte von Detlef Koshorst. Jede Meute ist anders. Während beim RWS darauf geachtet wird, dass die Hunde in möglichst weiten Bögen geführt werden und die Reiter auf eher direkterem Weg zum Ziel, so wollen die Niedersachsen möglichst immer dicht an den Hunden bleiben. Das Resultat dieses kontrastierenden Angehens fassten die beiden Master hinterher im Haus Schwarzenstein vor dem Essen launig zusammen. Aus Sicht der Niedersachsen: „Eure Strategie hat mir die Chance genommen, die Arbeit der Hunde genau zu verfolgen. Aber die Stimmung vorne war großartig.“ Aus Sicht des RWS: „Robert Hartings „Schnecke“ ist heute auf dem Rundweg im Wald ohne Bögen so schnell gelaufen wie noch nie.“ Und: „Löwe ist vor den Hindernissen immer fünf Galoppsprünge hinter mir angefangen und war am Sprung dann vor mir.“ Einig waren sich die beiden mit allen Reitern und Fußgängern, die dieses gastfreie, festlich-fröhliche Event in diesem Jagdreiterparadies des RWS miterlebten in diesem Schlusswort: „Die Hunde haben einen top Job gemacht. So ein Pack macht Freude, und wenn es so gut läuft wie heute, dann ist die Freude noch größer.“ Text: PS und Bilder: PS und Friedbert Stemann
- Aufgalopp in Schwarzenstein
Hunting meets Eventing I Jagdreiten und Vielseitigkeitsreiten haben viele Gemeinsamkeiten. Um diese Gemeinsamkeiten weiter zu vertiefen, aber auch um gemeinsam zu feiern, hatte der Rheinisch-Westfälische Schleppjagdverein interessierte und befreundete aktive und ehemalige Vielseitigkeitsreiter zu einem gemütlichen gemeinsamen Aufgalopp in Schwarzenstein eingeladen. In mehreren Gruppen geführt von Monika Coenen, Rainer Schmidt-Sasse und Alexandra Harting wurde bei besten Bedingungen das herrliche Gelände in Drevenack erkundet. Und natürlich wurde bei dieser Gelegenheit auch der einen oder andere Sprung neben längeren Galoppreprisen überwunden. Gutes Reiten wird in Schwarzenstein wertgeschätzt und so ließen es sich mehrere Jagdreiter nicht nehmen, sich von Künsten der Buschreiter inspirieren zu lassen und mitzumischen. Nach dem Reiten statteten die Gäste den Hunden einen Besuch ab - und so war es dann an den „Buschis“ die Meute unter Anleitung des Master Christian Coenen gebührend zu bewundern. Bei einem abschließenden gemeinsamen Essen gab es daraus einiges zu besprechen und der eine oder andere Eventer hat bereits angekündigt zum traditionellen Geländeritt des RWS am 1. Mai wiederzukommen. Eine Wiederholung dieses ganz besonderen „Aufgalopps“ im nächsten Jahr ist mehr als wahrscheinlich. Dafür hat es allen Beteiligten viel zu viel Spaß gemacht. Ein Blick auf die Gästeliste zeigt neben Roger „Rolli“ Böckmann auch die Disziplin-Fachfrau der FN, Philine Ganders und Kaderreiter wie Elisa Abeck, Freya Gallenkamp, Konstantin Harting, Emma Hartmann, Betti Hallwig, Tina Hoffmann, Jana Lehmkuhl, Jochen Lehmkuhl, Libussa Lübbecke und Anna Rieke. Text: Roland Harting und Foto: Till Frh von der Heyde
- Luhmühlen: mehr Geld und gewendet
Hunting meets Eventing II Jagdreiten und Vielseitigkeit haben noch mehr zusammengefunden, und zwar da, wo das Herz der Vielseitigkeit in Deutschland schlägt. In Luhmühlen, wo vom 15. bis 18. Juni wieder auf Fünf-Sterne-Niveau geritten und die Deutschen Meister ermittelt werden, hat sich die Phalanx der Sponsoren jagdlich verstärkt. Zu etablierten Langzeit-Sponsoren hat sich jetzt die Privatbank Seeliger aus Wolfenbüttel gesellt, wo der Master der Niedersachsenmeute Camill von Dungern lange als persönlich haftender Gesellschafter aktiv war. Inzwischen gehört sein Sohn Cosimo als Generalbevollmächtigter zur erweiterten Geschäftsführung (und lässt deshalb derzeit sein Masteramt in Dorfmark ruhen). Die Turniergesellschaft Luhmühlen hat das Preisgeld in der Longines CCI5*-L Prüfung erhöht von 100.000 auf 125.000 Euro und entspricht damit den neuen Anforderungen des Weltverbandes zur Ausrichtung der höchsten Kategorie des Vielseitigkeitssports. „Durch unsere beständigen Sponsoringpartnerschaften kann Luhmühlen diesen großen Schritt gehen und somit weitere Anreize für das Teilnehmerfeld schaffen“, so die TGL-Geschäftsführerin Julia Otto. Neben dem Titelpartner Longines, sind die weiteren Hauptsponsoren Meßmer und Lotto Niedersachsen beständig an Luhmühlens Seite und werden komplettiert durch die Nord Pool GmbH, die in diesem Jahr ihr neues Marktsegment Photovoltaik in den Vordergrund stellen wird. Die LVM Versicherungsagentur Bernd Bamberger hat ihren Sponsoringvertrag ebenfalls verlängert. „Dazu ist es uns gelungen, weitere Partner zu finden – und das ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr freuen wir uns, dass es Unternehmen gibt, die die Entwicklung der Longines Luhmühlen Horse Trials verfolgen und das Turnier für sich als Werbedarstellung nutzen möchten“, erklärt Julia Otto. „Die Liste der Sponsoringpartner wird nun durch das traditionsreiche niedersächsische Bankhaus C.L. Seeliger aus Wolfenbüttel und zwei regionale Unternehmen ergänzt: Therapiestation für Pferde Hof Fehmbusch (Eyendorf) und Physiotherapie-SPORT-PHYSIO Egestorf. Sportlich wird Luhmühlen in diesem Jahr gewendet. „Die Geländestrecken werden gedreht!“ Luhmühlens Parcourschef Mike Etherington-Smith - in diesem Jahr unterstützt von dem ehemaligen Kaderreiter Kai-Steffen Meier - hat sich entschieden, die Richtung der Geländestrecken erneut zu drehen. Dies war zuletzt im Juni 2019 der Fall. „Die Reitrichtung zu ändern, bietet viele interessante Gestaltungsmöglichkeiten. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber alle Wasserkomplexe erhalten einen neuen Look. Dafür wurden bereits im Herbst 2022 das Longines Wasser und der Meßmer Teich mit umfangreichen Bodenarbeiten neugestaltet. Dies gibt uns auch zukünftig viele Optionen. Interessant ist auch, dass die Wellenbahn nun „bergauf“ geritten wird. Die größte Herausforderung bei dem Richtungswechsel ist, dass das Gesamtpaket beider Geländestrecken bedacht werden muss. Beide Kurse sollen harmonieren und sich ergänzen. Bei unseren Überlegungen spielt die Sicherheit immer die Hauptrolle. Dies spiegelt sich nicht nur in der Verwendung der Sicherheitssysteme für Geländehindernisse (MIM) wider, sondern bestimmt jede Planungsentscheidung. Text: TGL/ PS und Foto: TGL/ Felicia von Baath